Miteinander für Europa
 

Woher wir kommen


Wichtige Etappen auf dem Weg des Miteinanders

1999 

Nach den Feierlichkeiten zur Unterzeichnung der Gemeinsamen Erklärung zur Rechtfertigungslehre in Augsburg trafen sich Verantwortliche von Bewegungen und Gemeinschaften aus dem evangelischen und katholischen Raum in Ottmaring bei Augsburg. In allen war der Wunsch, sich miteinander von Gott führen zu lassen. Sie erkannten, dass alle als Werk des Heiligen Geistes den gleichen Ursprung haben.

2000

Beim „Treffen von Verantwortlichen“ in Rothenburg o.d.T. sprachen Bischof Ulrich Wilckens und Chiara Lubich von der Trennung der Christen als Ursache für den Atheismus und von der Liebe untereinander als Weg zur Einheit. Diese Impulse stießen ein prophetisches Ereignis an: Stellvertretend für die eigenen Kirchen oder Bewegungen bat man einander um Verzeihung für geschehenes Unrecht in der Vergangenheit. Es wurde Buße getan und man gewährte einander Vergebung – es geschah Versöhnung. Diese Schritte waren und sind wichtige Voraussetzung für das Miteinander.

2001

Am 8. Dezember kamen 800 Verantwortliche von Bewegungen und Gemeinschaften in der Münchner Matthäuskirche zusammen. Nach einer spontanen Anregung von Chiara Lubich, Helmut Nicklas und Pater Michael Marmann schlossen die Anwesenden ein Bündnis der gegenseitigen Liebe. Es wurde zur Grundlage von allem, was sich im Miteinander seither entwickelt hat. Am Nachmittag des 8. Dezember versammelten sich etwa 5000 Mitglieder und Freunde der Gemeinschaften im Dom.

2004 / 2007

In Stuttgart kamen im Mai 2004 und 2007 jeweils etwa zehntausend Mitglieder und Freunde der Bewegungen und Gemeinschaften zusammen. Ihr Wunsch ist es, ihren Beitrag für ein geeintes Europa in der Vielfalt der kulturellen und konfessionellen Ausdrucksformen zu geben. Den Großveranstaltungen gingen jeweils zweitägige Kongresse mit etwa zweitausend engagierten Mitarbeitern der Bewegungen voraus. Dabei bestand Gelegenheit, einander kennenzulernen, sich über ihr Engagement in Kirche und Gesellschaft auszutauschen.

2008

Am 15. November 2008 verlieh die Ökumenische Vereinigung "Unità dei Cristiani" der Initiative "Miteinander für Europa" einen Ökumene-Preis. Er wurde den Vertretern des Leitungsteams in Stuttgart überreicht, die Laudatio hielt der damalige Vorsitzende des Päpstlichen Rates für die Einheit der Christen, Kardinal Walter Kasper.

2009

In 12 Städten Europas luden die Bewegungen und Gemeinschaften zu Begegnungen auf nationaler Ebene ein. Für Deutschland fand dieses Treffen im Dom in Würzburg mit 1.500 Teilnehmern statt. Vertreter der Kirchenleitungen sprachen angesichts der gelebten Erfahrung von Geschwisterlichkeit von einer „Kultur der gegenseitigen Ergänzung“. Sie bezeichneten das Miteinander der Bewegungen als Ferment für die Gesellschaft.

2012

Am 12.Mai 2012 fand in Brüssel die dritte Veranstaltung von Miteinander für Europa statt (Siehe Bericht eines Teilnehmers aus unserer Region). Parallel dazu trafen sich in vielen Städten Europas Christen aus unterschiedlichen Denominationen, um für die christliche Seele in Europa einzutreten, darunter auch wir in Landau (Mehr Informationen).

2013

Am 31. Mai trafen sich auf Einladung einiger Gemeinschaften, die im Netzwerk "Miteinander für Europa" verbunden sind, Vertreter der evangelischen und katholischen Kirche sowie Verantwortungsträger anderer Kirchen in der katholischen Akademie in Stuttgart-Hohenheim. Der Sprecher des Netzwerks, Gerhard Proß, zog am Ende positive Bilanz."...wir konnten genau das tun, was wir als unseren Auftrag sehen: Einen Raum des Miteinanders und der Begegnung eröffnen, in dem Unsicherheiten weichen, Vertrauen und der Mut zum Miteinander wachsen können." Auch Erzbischof Zollitsch zeigte sich äußerst zufrieden über die Begegnung: "Sie haben uns vom Bündnis der Liebe erzählt, das sie bei einer ihrer ersten Begegnungen geschlossen haben. Und man spürte, dass diese Liebe unter ihnen lebendig ist, dass das Bündnis auch heute ihre Beziehungen prägt."

2014

Am 3. Mai 2014 erhielt "Miteinander für Europa" den Europäischen St.-Ulrichs-Preis
Stiftungsvorstand und Kuratorium begründen ihre Entscheidung wie folgt: Das Netzwerk setzt sich für eine Kultur des Miteinanders sowie eine große solidarische Gemeinschaft in Europa ein, die sich auf christliche Werte besinnt und sich damit gegen den Verlust von Freiheit und Menschlichkeit u.a. infolge der Finanz- und Wirtschaftskrise in Europa stellt. Hervorgehoben werden die bemerkenswerten Initiativen und Aktivitäten, die das Netzwerk seit dessen Gründung im Jahr 1999 in 22 europäischen Ländern gestartet hat, um ein friedliches Miteinander der unterschiedlichen Völker als Grundlage für eine gefestigte Einheit Europas sowie sozialen Frieden im Zusammenleben der Menschen unterschiedlicher Nationen, Herkunft und Kultur zu fördern. Der Stiftungsvorsitzende, Landrat Leo Schrell, bezeichnet das Wirken von "Miteinander für Europa" in hohem Maße als auszeichnungswürdig und sagt: "Wer die christlichen Werte respektiert, achtet und sich im Leben davon leiten lässt, achtet und respektiert auch seine Mitmenschen und dies wiederum ist die beste Basis für ein friedliches Miteinander".

 

Was uns verbindet
 

Schlüsselerfahrungen im Miteinander

Jesus in der Mitte

Wir entdecken: Menschen in anderen Bewegungen und Gemeinschaften leben mit dem Evangelium. Wir lernen einander kennen, erfahren und bezeugen, dass der auferstandene Jesus in unserer Mitte lebt. Er hat uns versprochen: „Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen“. (Matthäus 18,20) Jesus in unserer Mitte verbindet uns und unsere sehr unterschiedlichen christlichen Bewegungen und 

Das Bündnis der gegenseitigen Liebe

Unser Miteinander lebt aus dem Bündnis der gegenseitigen Liebe im Sinne der Worte Jesu: "Ein Neues Gebot gebe ich euch: Liebt einander! Wie ich euch geliebt habe, so sollt auch ihr einander lieben." (Johannes 13,34). Diese Liebe prägt unseren Umgang miteinander , auch wenn wir unter uns unterschiedliche theologische Auffassungen und fremde Frömmigkeitsformen haben.

Unsere gemeinsame Grundlage: Das Wort Gottes

Grundlage und Mitte unseres Miteinanders und aller Begegnungen ist Jesus Christus und die Treue zu seinem Evangelium. Wir erleben über alle Unterschiede unserer Bewegungen und Gemeinschaften hinweg die verbindende und Einheit stiftende Kraft des Wortes Gottes und des Heiligen Geistes.

Versöhnung überwindet Grenzen

Unser gemeinsamer Weg hat damit begonnen, einander zu vergeben, wo wir und auch unsere Kirchen aneinander schuldig geworden sind. Wir haben bewusste Schuld voreinander ausgesprochen, um Vergebung gebeten und den Zuspruch der Vergebung empfangen. Diese Versöhnung verbindet uns und macht das Bündnis der Liebe tragfähig. Unser gemeinsamer Weg lässt tiefe Freundschaften wachsen. Im Miteinander der Kirchen achten wir noch bestehende Grenzen, arbeiten aber als Freunde an ihrer Überwindung. Diese Schritte der Versöhnung erleben wir als Hoffnungszeichen für die Menschen um uns herum, für die Kirchen, für Europa.

Reichtum entdecken und teilen

Wir achten und respektieren einander auch in der Verschiedenheit. Im Anderen, oft auch Fremden, entdecken wir ein „Charisma“, eine von Gott geschenkte Gnade. Den Schatz dieser unterschiedlichen „Charismen“ möchten wir miteinander teilen. Das heißt: Wir wollen das besondere Charisma des anderen entdecken, anerkennen und fördern und damit unseren Beitrag geben zur Entfaltung des Reiches Gottes.

Wofür wir uns einsetzen


Unser Beitrag für Kirche und Gesellschaft

Beziehungen stärken zwischen Bewegungen und Gemeinschaften

Die Bewegungen und Gemeinschaften lernen einander auf lokaler und regionaler Ebene kennen, indem sie sich gegenseitig besuchen. Manche Barrieren werden dabei überwunden, negative Urteile revidiert. Bei den Kongressen 2004 und 2007 in Stuttgart wurde das große Potenzial sichtbar, das die Bewegungen im Miteinander haben.

Einheit ist möglich - für eine Ökumene des Lebens

Das Miteinander lässt die Einheit wachsen. Wenn wir Christen von Bewegungen und Gemeinschaften aus verschiedenen konfessionellen Hintergründen zusammen kommen, erleben wir etwas vom Einswerden des Volkes Gottes. Wir teilen unser konkretes Leben und unseren Glauben miteinander und bleiben dabei unseren kirchlichen Traditionen treu. Durch diese Ökumene des Lebens erhält auch die Ökumene der Kirchen neue Impulse. Von vielen Verantwortlichen der Kirchen erfahren wir Wertschätzung und Ermutigung auf unserem Weg.

Engagement für die Gesellschaft

Die Bewegungen und Gemeinschaften engagieren sich an den unterschiedlichen Brennpunkten unserer Gesellschaft. Sie entdecken im Miteinander eine neue Kraft. Sie suchen, wo immer möglich, die Zusammenarbeit und zeigen Wege auf im Engagement für die Gesellschaft.

Miteinander für Europa

Da die christlichen Bewegungen und Gemeinschaften in allen Ländern Europas vertreten sind, entsteht durch die wachsende Gemeinschaft ein Netzwerk geschwisterlicher Beziehungen, das die verschiedenen Völker Europas verbindet. Die Bewegungen möchten die erfahrene Bereicherung und Ergänzung durch die Vielfalt der Gaben auch in Europa einbringen und zum Wohl des Kontinents beitragen. Unter dem Leitwort "Miteinander für Europa" haben sie in großen, offenen Veranstaltungen ihre Erfahrungen in die Öffentlichkeit getragen: 2004 und 2007 in Stuttgart und 2009 fanden ähnliche Veranstaltungen in 12 verschiedenen Ländern Europas statt.

Siebenmal "JA"

In den Abschlussbotschaften unserer Begegnungen in Stuttgart und Würzburg haben wir formuliert, dass wir uns in unserem Handeln am JA zum Leben und zum Menschen orientieren, das uns Jesus mit dem Evangelium gebracht hat.

Deshalb setzen wir uns ein für

Mehr zu Miteinander für Europa:

http://www.miteinander-wie-sonst.org/

http://www.together4europe.org

 

 

 

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